05-10-2009, 13:04:17
Liebe Susi,
ich kenne diese Angst, die du beschreibst. Ich selbst lag zur Behandlung eines Schubes ein 3/4 Jahr in der Klinik, lag im Koma und hatte mächtig zu kämpfen. Nach dem Krankenhaus versuchte ich aber schnell wieder Anschluß an mein früheres Leben zu finden. Die Angst vor dem nächsten Schub läßt einen jedoch nicht so einfach los. Manchmal schwingt die Diagnose TTP wie ein ewig drohendes Damoklesschwert über meinem Kopf. Aber ich glaube, ich habe auch etwas durch die Krankheit gewonnen. Das hört sich jetzt vielleicht blöd an. Es war bei mir sehr knapp, dass ich den letzten Schub überlebt habe, da alle Behandlungen erst nicht anschlugen und Organe bereits versagten. umso dankbarer bin ich nun, dass ich heute wieder mit beiden Beinen im Leben stehe. Und ich gehe viel sorgsamer mit mir um. Früher habe ich oftmals Raubbau an meinem eigenen Körper betrieben, ich habe bis zur Erschöpfung gearbeitet und Ermüdungszeichen komplett ignoriert. Mein Körper hat dann die Notbremse gezogen und das war kein sanfter Stopp. Ich hoffe nun, dass ich recht lange von einem weiteren Schub verschont bleibe. Ich versuche jedenfalls, einfach auf mich zu achten. Das habe ich früher viel zu wenig getan. Ich ernähre mich jetzt viel bewußter, sehe Sport nicht mehr als lästige Notwendigkeit, sondern lasse mir dafür genügend Zeit (hab mich früher immer nur zwischen zwei Vorlesungen schnell zum Sport gezwungen) und ich versuche, die Angst nicht übergroß werden zu lassen. Da helfen schon solche Kleinigkeiten: alles vermeiden, was einen Schub auslösen könnte (Medikamente etc.), etwas argusäugiger auf Hygiene achten, Ausdauersport betreiben. Zwar kann ich trotz der Vorsichtsmaßnahmen einen Rückfall erleiden, doch minimiert sich das Risiko auch durch mein Zutun. U. das zügelt die Angst. Ich hab somit ein wenig das Gefühl, die Krankheit im Griff zu haben und nicht umgedreht. Ich wünsche dir viel Kraft, damit du lernst, mit TTP zu leben. Die Krankheit begleitet dich zwar nun auf ewig, aber sie sollte dich nicht dirigieren. Wenn du Fragen hast, zögere nicht, dich zu melden.
katja kathennia
ich kenne diese Angst, die du beschreibst. Ich selbst lag zur Behandlung eines Schubes ein 3/4 Jahr in der Klinik, lag im Koma und hatte mächtig zu kämpfen. Nach dem Krankenhaus versuchte ich aber schnell wieder Anschluß an mein früheres Leben zu finden. Die Angst vor dem nächsten Schub läßt einen jedoch nicht so einfach los. Manchmal schwingt die Diagnose TTP wie ein ewig drohendes Damoklesschwert über meinem Kopf. Aber ich glaube, ich habe auch etwas durch die Krankheit gewonnen. Das hört sich jetzt vielleicht blöd an. Es war bei mir sehr knapp, dass ich den letzten Schub überlebt habe, da alle Behandlungen erst nicht anschlugen und Organe bereits versagten. umso dankbarer bin ich nun, dass ich heute wieder mit beiden Beinen im Leben stehe. Und ich gehe viel sorgsamer mit mir um. Früher habe ich oftmals Raubbau an meinem eigenen Körper betrieben, ich habe bis zur Erschöpfung gearbeitet und Ermüdungszeichen komplett ignoriert. Mein Körper hat dann die Notbremse gezogen und das war kein sanfter Stopp. Ich hoffe nun, dass ich recht lange von einem weiteren Schub verschont bleibe. Ich versuche jedenfalls, einfach auf mich zu achten. Das habe ich früher viel zu wenig getan. Ich ernähre mich jetzt viel bewußter, sehe Sport nicht mehr als lästige Notwendigkeit, sondern lasse mir dafür genügend Zeit (hab mich früher immer nur zwischen zwei Vorlesungen schnell zum Sport gezwungen) und ich versuche, die Angst nicht übergroß werden zu lassen. Da helfen schon solche Kleinigkeiten: alles vermeiden, was einen Schub auslösen könnte (Medikamente etc.), etwas argusäugiger auf Hygiene achten, Ausdauersport betreiben. Zwar kann ich trotz der Vorsichtsmaßnahmen einen Rückfall erleiden, doch minimiert sich das Risiko auch durch mein Zutun. U. das zügelt die Angst. Ich hab somit ein wenig das Gefühl, die Krankheit im Griff zu haben und nicht umgedreht. Ich wünsche dir viel Kraft, damit du lernst, mit TTP zu leben. Die Krankheit begleitet dich zwar nun auf ewig, aber sie sollte dich nicht dirigieren. Wenn du Fragen hast, zögere nicht, dich zu melden.
katja kathennia